Generationengerechtigkeit
Der Begriff „Generationengerechtigkeit“ ist relativ jung und in der öffentlichen politischen Diskussion erst seit Ende der 1990er Jahre gebräuchlich. Den unmittelbaren Anlass dazu haben zwei zweifellos wichtige Probleme gebildet, nämlich die langfristige Rentenfinanzierung und der Anstieg der Staatsverschuldung.
Die tiefere Ursache für die Konjunktur des Begriffes der Generationengerechtigkeit liegt aber in dem Vertrauensverlust des traditionellen Sozialstaates und in dem Kurswechsel, der in der deutschen Sozialpolitik seit dem Ende der 1990er Jahre zu beobachten ist. Seit die klassischen Leitbildern des Sozialstaates – Verteilungsgerechtigkeit und kollektiv organisierte soziale Sicherheit – infrage gestellt werden und stattdessen Marktsteuerung und individuelle Eigenverantwortung als sozialpolitisches Ordnungsmodell in den Vordergrund rücken, ist „Generationengerechtigkeit“ zu einem wichtigen Schlüsselbegriff der Sozialstaatskritik geworden.
Hinter dem scheinbar einleuchtenden Begriff der Generationengerechtigkeit verbergen sich jedoch unausgesprochene politische Werturteile. Zudem geht es um sehr komplizierte Zusammenhänge, sodass Halbwahrheiten allzu leicht Gehör finden.
Hier finden Sie Arbeiten, die zur Aufklärung in der Diskussion über Generationengerechtigkeit beitragen sollen:
- Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung „Generationengerechtigkeit in der gesetzlichen Rentenversicherung“, Düsseldorf 2005, ISBN 3-86593-026-3 (die Print-Version ist vergriffen, Download der PDF-Datei bei der Hans-Böckler-Stiftung)
- Vortrag beim VdK-Sozialforum 24.02.2011 „Generationengerechtigkeit – Fakten und Mythen“ (Download der PDF-Datei)
Weitere Texte anderer Autoren sind z.B.:
- Peter Bofinger, „Gerechtigkeit für Generationen. Eine gesamtwirtschaftliche Perspektive“ (Download der PDF-Datei bei der Friedrich-Ebert-Stiftung)
- Gerhard Bäcker, „Generationengerechtigkeit im Sozialstaat: Generationenvertrag und Alterssicherung“ (Download der PDF-Datei bei der Arbeitnehmerkammer Bremen)