Aufsatz „Gleichheit, Ungleichheit, Verteilungsgerechtigkeit”
Wie viel Gleichheit oder Ungleichheit in der Gesellschaft wünschenswert sind – d.h. worin Verteilungsgerechtigkeit besteht – ist eine der zentralen Probleme der sozialen Gerechtigkeit. Im Prinzip gibt es dabei zwei Grundsatzpositionen, die in dem Aufsatz einer kritisch überprüft werden.
- Nach verbreiteter Auffassung kommt es bei der „Verteilungsgerechtigkeit“ ausschließlich auf den Grad der Gleichheit oder Ungleichheit an, unabhängig davon, welcher Prozess zu dieser Verteilung geführt hat.
- Nach der Gegenmeinung kann eine Verteilung nur dann gerecht sein, wenn die Güter oder sozialen Positionen „verdient“ sind. Aus dieser Sicht kann auch soziale Ungleichheit gerecht sein, wenn Chancengleichheit besteht und Leistungen gerecht entlohnt werden.
Es wird gezeigt, dass die Auffassung, der zufolge Verteilungsgerechtigkeit in der Kombination aus Chancengleichheit und Leistungsgerechtigkeit besteht, unzulänglich und teilweise in sich widersprüch-lich ist. Daraus ergibt sich, dass Verteilungsgerechtigkeit in einer Balance von Gleichheit und Un-gleichheit besteht, die von Fall zu Fall gefunden werden muss, um einen Kompromiss zwischen Chancengleichheit und Leistungsgerechtigkeit zu finden.
- Der Ausatz uum Download als PDF.